Selbstdarstellung im Social Web
Selbstdarstellung im Internet meint die freiwillige Preisgabe von Informationen zur eigenen Person. Social Media bieten jedem die Möglichkeit, sich einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren und auf sich aufmerksam zu machen – als Privatperson oder als eine Person von öffentlichem Interesse. Der Wunsch nach Selbstdarstellung ist an sich in keiner Weise verwerflich. Es ist natürlich, dass Menschen sich nach außen präsentieren und sich auch Gedanken machen, wie sie auf andere wirken. Es ist ein Grundbedürfnis, gesehen und anerkannt zu werden.
„Esse est percipi” / „Sein ist Wahrgenommen werden“ – George Berkeley (* 1685)
Schon immer haben sich die Menschen durch Kleidung, Schmuck, Frisur und die Dinge, mit denen sie sich umgeben („Mein Haus, mein Auto, mein Boot …”) bewusst dargestellt, an ihrem Image gefeilt, nach mehr Prestige gestrebt, die eigenen positiven Seiten hervorgehoben. Das Internet ist lediglich eine neue Plattform für die Selbstdarstellung. Dort mag es noch verlockender erscheinen, sich so zu präsentieren, wie man sich selbst gerne sehen möchte und bei der Selbstdarstellung auch etwas zu beschönigen, um sich attraktiver zu machen. „Jeder Mensch versucht, ein kontrolliertes Bild von sich zu kreieren” bringt es Karl Nessmann, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaften, auf den Punkt.
Häufig wird die Selbstdarstellung im Internet pauschal negativ bewertet. „Nicht selten fallen im selben Satz auch Begriffe wie ‚Profilierungssucht’ oder ‚virtueller Exhibitionismus.’“ Das erscheint abwegig, denn schließlich ist ein bestimmtes Maß an Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken notwendig, um die Interaktion überhaupt erst zu ermöglichen und zu erleichtern. Man will gefunden werden und andere Nutzer wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Das entspricht ganz dem Verhalten in der realen Welt, in der Menschen sich auch beim Kennenlernen einander vorstellen.
Man sollte sich bei jeder Selbstdarstellung im Web der Risiken bewusst sein, die die Preisgabe persönlicher Daten im Internet mit sich bringt. Jeder sollte seine Privatsphäre ausreichend schützen und auf seine Reputation achten.
Weitere Artikel aus meiner Seminararbeit: „Social Media – Charakteristika, Phänomene und Auswirkungen“
Vorwort & Einleitung
Definition Social Media = Mitmachweb
Es wird schwerer, sich dem Mitmachen an Social Media zu entziehen
Social Web: Leichteres soziales Netzwerken
Begriff des “Freundes” bekommt eine neue Bedeutung
Selbstdarstellung im Social Web
Komplette Seminararbeit „Social Media – Charakteristika, Phänomene und Auswirkungen“ kostenlos herunterladen
Social Media – Charakteristika, Phänomene und Auswirkungen by Tilo Hensel
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