50000 Mitzeichner: Petition gegen das „Killerspiele“-Verbot

Am 5. Juni 2009 hatten die Innenminister der 16 deutschen Bundesländer in einer Konferenz beschlossen, noch vor der Bundestagswahl im September ein umfassendes Verbreitungs- und Herstellungs-Verbot „für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist“ durchzusetzen.

Inzwischen haben die Kritiker zu einer Online-Petition aufgerufen. Diese hat seit dem 13.07.2009 die wichtige Hürde von 50 000 Mitzeichnern überschritten. So viele sind mindestens nötig, damit der Antragsteller (Peter Schleußer) zu einer öffentlichen Anhörung in den Petitionsausschuss eingeladen wird. Die Petition kann noch bis zum 19. August 2009 mitgezeichnet werden.

Welcher Zusammenhang es allerdings wirklich zwischen virtuelle Gewalt und echte Gewalt gibt ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Meine Meinung habe ich bereits in meinem Artikel, ob man Amokläufe verhindern kann beschrieben.

zensursula2Doch wie wenig erfolgreich die Online-Petitionen in der Vergangenheit waren, zeigt sich an der bisher größten Online-Petitionen, der gegen die Netzsperren (134 014 Mitzeichner). Das Gesetzt wurde trotz der Petition vom Bundestag beschlossen und später vom Bundesrat abgenickt.

Doch manchen Politiker geht selbst das Verbot nicht weit genug: So forderte der Bundestagsabgeordnete und baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl, dass „Killerspiele“ auch im Internet blockiert werden – die Websperren aus dem Familien-Ministerium lassen grüßen.

3sat neues Beitrag „Gewalt in Games“ vom 13.04.2009

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