Corporate Publishing: ein aufschlussreicher Seminartag

Zahlreiche neue Kanäle in der Medienlandschaft haben das  Nutzerverhalten grundlegend verändert. Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie ihre Zielgruppen mit geeigneten Inhalten erreichen. Die zeitgemäße Lösung heißt:  integrierte Kommunikation.

Seit dem Barcamp Stuttgart 2011 folge ich der MFG Akademie in Stuttgart auf Twitter. Da ich derzeit eine spezielle Aufmerksamkeit für Themen rund um Corporate Blogs habe um Inhalte für eine anstehende Hausarbeit zu finden, ist mir folgender Tweet aufgefallen:

Im Ausschreibungstext auf der Website der MFG Innovationsagentur fand ich folgende Information über das Tagesseminar: „Die Teilnehmer lernen unter anderem, wie man in der Flut von Informationen und Angeboten heute überhaupt noch auffallen kann und welche Kanäle genutzt werden sollten.“ Das interessierte mich!

Das Literaturhaus in Stuttgart
Das Literaturhaus in Stuttgart

Nach kurzer Absprache dem MFG Leiter Ulrich Winchenbach via E-Mail wurde es mich dann ermöglicht, an dem Seminar am 30. April 2013 im Literaturhaus in Stuttgart teilzunehmen. Darüber habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank nochmal.

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Das Seminar wurde geleitet von Mechthild Wachter und Petra Keller von Kresse & Discher aus Offenburg, einem Unternehmen, das sich mit Corporate Publishing beschäftigt und so bekannte Kunden hat wie den Europa-Park, Edeka Südwest, Galeria Kaufhof Stuttgart Königstraße und WeberHaus.

Die Referenten: Mechthild Wachter und Petra Keller
Referenten: Mechthild Wachter und Petra Keller

Am Seminar teilgenommen haben 6 Personen, neben mir zwei Einzelselbstständige aus dem Bereich Werbung und Marketing, ein Teilnehmer von einer größeren Werbeagentur, ein Teilnehmer aus dem Bereich Hochschulkommunikation und ein Teilnehmer aus einem mittelständischen Unternehmen.

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Zunächst wurde uns anhand von einigen Statistiken wie die Medienlandschaft heute aussieht wie sehr das Mediennutzungsverhalten im Wandel begriffen ist. Das führt zu der Erkenntnis, dass es neue Wege zum Kunden braucht und dass sich Zielgruppen zu Interessengruppen wandeln. Im Weiteren wurden Tracking und Targekting-Möglichkeiten erläutert, die durch die digitale Mediennutzung der Kunden möglich wird. Beispiele waren Google, Amazon und Facebook. Die so gewonnenen Daten lassen sich zu Userprofilen zusammenführen, Big Data entsteht.

Auf die Frage, wie Themen Relevanz bekommen, haben wir uns mit dem so genannte Customer Lifecycle beschäftigt. In einer Teilnehmerübung waren wir aufgefordert, uns zu überlegen, wie der Kontakt zum Unternehmen aus Sicht des Kunden in den einzelnen Phasen des Customer Lifecycles sich gestaltet. Die Unternehmen müssen wissen, was für den Kunden zu welchem Zeitpunkt relevant und interessant ist und welche Unternehmensbotschaften beim Kunden gut ankommen.

Petra Keller notiert Kontakte zwischen Kunden und Unternehmen im Customer Lifecycle
Petra Keller notiert Kontakte zwischen Kunden und Unternehmen im Customer Lifecycle

Wir haben gelernt, dass das Ziel aller Publikationen von Unternehmen sei, die Kunden mit interessanten und unterhaltsamen Inhalten zu versorgen, die sie begeistern. In Zeiten des Informationsüberflusses und im Kampf um die Aufmerksamkeit der Kunden gehe es um „relevante Themen zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. Ferner gelte es, die richtige Mischung aus aktuellen Informationen und Storytelling zu finden.

Mechthild Wachter
Mechthild Wachter

Basis für jegliche Veröffentlichungen sei ein zentraler, medien-neutraler Content-Pool, in dem sämtliche Inhalte gespeichert und über Metadaten unter anderem kategorisiert sind. Daraus könne man dann schöpfen, um laufend entsprechend einer überlegten Strategie die Social Media Kanäle und Apps sowie beispielsweise wöchentlich die Website, monatlich einen Newsletter, quartalsweise individualisierte Kunden-Printmagazine zu bedienen. Dabei ist zu beachten, dass der Content natürlich noch weiter redaktionell für das jeweilige Medium passend aufbereitet werden muss. Wenn von dieser Art der integrierten Kommunikation gesprochen wird, so betrifft dies Unternehmen, die für eine Corporate Publishing Konzeption ein Budget von 20.000 Euro und für laufende Kosten pro Jahr ca. 70.000 bis 150.000 Euro zur Verfügung haben.