Viraler Hit: Facebook-Posting meines Studiengangs zu Helene Fischer
Als es dem akademischen Mitarbeiter und Verantwortlichen für die Online-Medien-Management (OMM)-Facebook-Seite Marco Jakob zu viel wurde mit dem lauten Abspielen des Songs „Atemlos“ von Helene Fischer im Hörsaal der Erstsemestler, der direkt gegenüber von seinem Büro liegt, verfasste er am 9. April um 14:11 spontan folgendes Facebook-Posting:
Der Stein kommt ins Rollen
Der entscheidende Impuls für die Weiterverbreitung kam eine halbe Stunde später durch Max, der im zweiten Semester OMM studiert. Ihn erfreute der Facebook-Post so sehr, dass er einen Screenshot anfertigte und diesen twitterte. Unter seinen derzeit rund 1250 Followern fand dieser Tweet viel Anklang und wurde rege retweetet und favorisiert:
Ich feiere den Post unserer Hochschule gerade abartig. pic.twitter.com/Xr3eLolyEE
— Max (@MyEpicReviews) April 9, 2014
Der Sprung in Blogs mit Reichweite
Kraftfuttermischwerk
Irgendwie wurde Ronny vom „Kraftfuttermischwerk“-Blog auf Max‘ Tweet aufmerksam und bloggte den von Max erstellten OMM-Facebook-Posting-Screenshot unter der Überschrift „Musikalische Grundregel an der Hochschule der Medien Stuttgart“ mit dem Kommentar „Der Studiengang für Online-Medien-Management der Hochschule der Medien in Stuttgart weist in einem Facebook-Beitrag seine Studierenden nochmals auf einen elementaren Teil der musikalischen Hausordnung hin. Kann man machen. Sollte vielleicht gar.“
Die Facebook-Seite vom Kraftfuttermischwerk hat derzeit über 18.000 Likes und der Post zu dem Artikel über das OMM-Posting erhielt über 300 Likes und 70 Shares:
Dressed Like Machines
Relativ zeitnah veröffentlichte der Blogger Willy auf seinem Blog „Dressed like Machines“ denselben Screenshot, wobei der als Quelle Kraftfuttermischwerk nannte. Seine Überschrift: „Helene Fischer ist an der Hochschule der Medien Stuttgart verboten“ verbloggt. Sein Kommentar dazu: „Man muss schon sagen, die HdM in Stuttgart ist verdammt konsequent, wenn man sich diesen Facebook-Beitrag hier durchliest.“
Auf der Facebook-Seite von „Dressed like Machines“, die aktuell über 19.000 Likes hat, wurde der Post über 70 mal geliked und 18 mal geteilt:
Die etablierten Medien greifen die Geschichte auf
SWR3
Am nächsten Tag erreichte die Nachricht die etablierten Medien. SWR3 schreibt am 10.4.2014 vormittags unter der Headline „HdM disst Helene Fischer„: „Pöbeln und dissen auf Facebook ist mittlerweile Nationalsport. Wenn das aber die Hochschule der Medien in Stuttgart gegen Helene Fischer macht, ist das zumindest ungewöhnlich.“ Unter dem eingebetteten OMM-Facebook-Posting heißt es, dass der Post „dem permanenten Zwang des politisch Korrekten von Unternehmen oder Behörden den Stinkefinger“ zeige. Ferner wird erklärt, was Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention besagt: Verbot der Folter.
Scheiß auf politisch korrekt: @hdm_stgt disst @_Helene_Fischer http://t.co/lVSTffkffC
— SWR3.online (@swr3) April 10, 2014
inFranken.de
Selbst nach Oberfranken schaffte es die Nachricht. Das Onlineportal inFranken.de schreibt in einem Artikel „Stuttgarter Studenten verbieten Helene Fischer-Songs“ und bekommt im Facebook-Post dazu im Laufe der Zeit über 200 Likes und 60 Kommentare.
Stuttgarter Zeitung
Wenig später griff die Stuttgarter Zeitung das Thema auf. Rebecca Müller schrieb in der Kolumne „Angeklickt“ am Mittag des 10.4.2014 den Artikel „Helene Fischer ist im HdM-Hörsaal verboten„. Bevor Rebecca Müller den Artikel schrieb, interviewte sie Marco Jakob in einem Facebook-Chat. Dabei äußerte er u.a., dass er über den Erfolg des Posts ziemlich überrascht sei. Wörtlich wird er im Artikel zitiert: „Dass der Post jetzt so rumgeht hätte ich nicht gedacht“.
Ein weiterer Blogger steigt aufs Thema ein
Schlecky Silberstein
Ebenfalls am 10.4.2014 schrieb Christian Brandes vom Blog „Schlecky Silberstein“, der ebenfalls über das Kraftfuttermischwerk auf die Meldung aufmerksam geworden war, unter der Überschrift „Die Hochschule der Medien Stuttgart gibt bekannt„: „Heute gratulieren wir der OMM Stuttgart zu ganz viel Haltung. Wenn das jetzt noch ein Exempel aus dem Kurs Viral Marketing war, dann ziehen den nächsten Hut gleich hinterher.“
Auf der Facebook-Seite vom Blog, die den Namen „Spiegel Offline“ trägt und über 55.000 Likes hat, kam der Beitrag mit mittlerweile über 570 Likes und über 120 Shares ebenfalls gut an:
Die Meldung wird ein Selbstläufer
Frankfurter Neue Presse
Süddeutsche
Augsburger Allgemeine
HR4
DASDING
Fettes Brot
Donaukurier
Stuttgarter Nachrichten
Extra Tipp
TZ
News.de
Express
Ampya
inTouch
MyVideo
ProSieben
Hamburger Morgenpost
nachrichten.at
Promipool
Bunte
TIK
OK! Magazin
Promiflash
Berliner Morgenpost
BRAVO
Helene Fischer soll VERBOTEN werden?? Warum und wer das fordert – das erfährst du HIER: ► http://t.co/F7bLprE8Yz ◄ pic.twitter.com/sEWN5XOdmc
— BRAVO (@bravomagazin) April 25, 2014
Frankfurter Allgemeine
RTL Explosiv
RTL hat Helene Fischer darauf angesprochen und äußert sich:
„Ich hab natürlich auch selbst davon erfahren, aber dazu will ich gar nicht so viel sagen, denn ich fand’s eigentlich sehr amüsant“
SWR Landesschau Baden-Württemberg
Der Beitrag wurde am 6.5.2014 um 18:45 im SWR Fernsehen ausgestrahlt
Posting-Schreiber Marco Jakob kommt ins Radio
Der Radiosender DASDING kürt Marco Jakob zum „Held der Woche“:
OMM freut sich über mehr Bekanntheit
Der Studiengang OMM veröffentlicht am 10.4.2014 unter Studiengang-News einen Beitrag, in dem sie den viralen Durchbuch kommentieren: „Ursprünglich als Augenzwinkern gedacht, entwickelte sich der Post innerhalb weniger Stunden zum Hype im Netz.“
Analyse der Erfolgsgeschichte
Entscheidend für die rasante Verbreitung des Posts war sicher, dass dieser vom Üblichen abweicht und auf humorvolle Weise ein in der Gesellschaft kontrovers diskutiertes Thema anspricht. Man kann wohl sagen, dass Helene Fischer als bekannte und erfolgreiche Vertreterin moderner Volksmusik polarisiert. Die Hater von Helene Fischer erfreuen sich an dem Bashing, die Fans reagieren ärgerlich. So viel Engagement in beiden Lagern bringt eine hohe Interaktionsrate. Über Geschmack lässt sich eben streiten. Natürlich spielte auch eine Portion Glück eine Rolle, indem der, der an sich schon viel Resonanz unter den OMM-Studenten erzeugte, auch die „richtigen“ Multiplikatoren erreichte.
Der Stein des Anstoßes
Für die, die den Song noch nicht kennen – oder gerne noch einmal hören möchten:
Deine Meinung und Ergänzungen
Was ist deine Meinung zu dem Facebook-Post? Du findest noch weitere Medien die darüber berichtet haben? Ab damit in die Kommentare!
Ähnliche Beiträge
2 Comments
Add comment Antworten abbrechen
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Was mich besonders beeindruckt ist, dass je größer die Zeitung, desto größer der Titel des Postenden aus akademischer Mitarbeiter wird da schnell mal Dozent und Professor. Auch dass der Post so ernst genommen wird überrascht
Super Story, genauso geht viral ;) Stimme REROE aber zu, manche Journalisten nehmen das mit der Wahrheit nicht so ganz ernst. Schade.